花見 O-Hanami 29. 4. 2023 (Bericht)

Tourdatum: 29. April 2023
Wetter: 17°C mit Wolken und Sonne
Dach offen: 100%
Strecke: 150km
maximale Höhe: 770m
Höhendifferenz erklommen: 3890m

Treffpunkt war am Calverbühl bei Dettingen an der Erms, in der Kirschenheimat und Kirschenweg. «Pro­bie­ren und Stu­die­ren» lau­tet das Motto dort.

Wir waren rechtzeitig zur Kischenblüte in voller Pracht da. Fein wehten die weissen Blütenblätter um die japanischen Roadster. Im Sommer, wenn die Früchte reif sind, darf man von den blau markierten Bäumen naschen und so die verschiedenen Sorten direkt ab Quelle testen. Mehrere Informationstafeln vermitteln Wissenswertes zu den Kirschen.

Der Calverbühl selbst ist eine markante 509 m ü. NHN hohe Erhebung. Auf dem Gipfel des Calverbühls befindet sich eine Linde, die von weitem gut sichtbar ist. Bis zur Reformation 1534 stand hier oben eine Kapelle, welche für die Dettinger Bevölkerung am Markustag (25. April) regelmäßig Ziel für einen Bittgang war. Schon damals wurde das Blühen der Natur gefeiert.

Beim Calverbühl handelt es sich um einen kleinen Vulkanschlot des Schwäbischen Vulkans. Das Gestein zeichnet sich durch zahlreiche Lapilli aus. Geophysikalische Messungen haben ergeben, dass am Calverbühl eine starke geomagnetische Anomalie auftritt, die durch die vorhandenen ferromagnetischen Minerale (v. a. Magnetit) innerhalb des vulkanischen Gesteins verursacht wird.

Nach einer Menge SmallTalk und Studium zu knospenden Kirschen fuhren wir hinten um den Rutschen via Glems, Eningen unter Achalm, St. Johann und Bad Urach hinauf nach Hülben zum Aussichtspunkt «Die Brille». Dort konnten wir, an der Oberkante des Albtrauf stehend, richtig scharfe Sachen sehen.

«Du siehst die Erde, die Sterne, die Pflanzen, die Tiere. Siehst Du den Menschen, ahnst Du den Schöpfer. Erkenne Gott in Christus!“ Diese Worte sind in die überdimensionierte Brille eingraviert.
So ist auf dem verfüllten früheren Steinbruch ein kurioses Kunstwerk entstanden, das zum Nachdenken einlädt. Geschaffen wurde es vom Künstler Karl Schwarz.

Die Flanken hinunter ging es weiter durch Neuffen, Beuren, durch das Tiefenbachtal nach Nürtingen, via den Höhenzug durch Ötlingen durch die Allee des Jahres 2015 nach Wernau am Neckar, welcher bei Plochingen in einer abenteuerlichen Schleife gequeert wurde. Schliesslich gelangten wir über Aichschieß nach Strümpfelbach.

Oben im Naturfreundehaus konnten wir nicht nur die Aussicht, sondern auch den Geheimtipp der Küche geniessen. Auch stehen nicht nur bequeme Sonnenliegen beim Naturfreundehaus, auch kann man bereits erste Figuren des Karl Ulrich Nuss Skulpturenpfad bewundern. Unten, vom Kirschblütenweg aus, sind wir ihn noch ein Stück gelaufen und erfreuten uns vieler Bilder nackter Menschen.

„Kultur trifft Natur“. Der Slogan der Stadt Weinstadt wird im Skulpturenpfad Strümpfelbach seit seiner Gründung um Jahr 2001 eindrucksvoll zum Leben erweckt. 48 Skulpturen aus Bronze und Stein – Werke aus drei Generationen der Künstlerfamilie Nuss – säumen den Skulpturenpfad durch die Strümpfelbacher Weinberge und vermitteln ungewöhnliche Einblicke ins künstlerische Werk von Prof. Fritz Nuss (1907-1999) und seinem Sohn Prof. Karl Ulrich Nuss (geb. 1943).

Zu sehen sind auch Steinskulpturen zweier Enkel von Prof. Fritz Nuss, Christoph Traub (geb. 1964) und Felix Engelhardt (geb. 1970). Ausgangspunkt ist die Bronzeskulptur »Lautenspieler« bei der Strümpfelbacher Gemeindehalle im Kirschblütenweg.
Es sind über 30 Bronzeskulpturen. Nackte Menschen in alltäglichen Situationen. Wunderbarer Weg durch den Weinberg.

Zum Schluss ging es kurvig rasant via Aichelberg, Korb, Affalterbach und einen Stück den Neckar entlang bis zu unserer Basis in Bietigheim-Bissingen mit Ende im Japanischen Garten.

Der Japangarten erinnert an den in Bietigheim geborenen Arzt Dr. Erwin Bälz (1849-1913). Er ist einer der Begründer der modernen Medizin in Japan und Leibarzt des japanischen Kaiserhauses sowie fast 30 Jahre Professor an der Kaiserlichen Universität Tokio. Steinlaternen, Gedenksteine, Gedichtsteine und die geschwungene Steinbrücke sind Geschenke verschiedener Persönlichkeiten Japans zu Ehren des berühmten Bietigheimer Arztes.

Unser Automobilia-Hotel, ganz der Historie der nahen Mercedes- und Porsche-Werke sowie der Solitude Rennstrecke gewidmet, lag gleich nebenan. Dort machten wir uns frisch für einen «riskanten» Abend im SunMoon.

Allen Teilnehmern einen lieben Dank, ihr wart toll!